<< zurück

Verlust der Privatsphäre durch Videoüberwachung- Wie weit kann der Staat gehen?

 

Fühlen sie sich auch manchmal beobachtet? Ist ihnen bewusst, dass sie täglich der Willkür des Staates ausgesetzt sind? Unlängst ist es Realität mit Hilfe von Gesichtserkennung, automatischen Bewegungsprofilen und digitaler Vernetzung ein detailliertes Persönlichkeitsprofil anzufertigen.

Wir leben in einem Zeitalter, wo die Überwachung durch viele Videokameras zum Alltag der Menschen gehört. Videoüberwachung im Bahnhof, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Kaufhäusern, Banken und am Arbeitsplatz. Doch was passiert mit der Datenflut?

Können wir wirklich sicher gehen, dass personenbezogene Daten vertraulich behandelt werden? In Englands Metropole London kommen z.B. auf 50 Personen eine Kamera, in Wien sind es 100 Einwohner je Kamera. Von solchen Zahlen kann in Deutschland selbstverständlich noch keine Rede sein, aber auch hier ist eine stetig wachsende Zahl an Überwachungskameras zu beobachten. Leipzig rüstet auf; mit 7000 Kameras führend in Deutschland, befinden sich nur 4 davon in polizeilicher Hand. Die Restlichen stellen Kaufhäuser, Banken und Privatpersonen, die ungehindert vorbei am Datenschutzgesetz Daten erheben und es keine Sicherheit über deren Weiterverarbeitung oder Speicherung gibt.

Wo fängt die Privatsphäre an? Wo hört sie auf? Ist der Datenschutz höher zu bewerten als die Möglichkeiten zur Kriminalitätsbekämpfung die eine Videoüberwachung möglich macht? Die Anschläge von London haben gezeigt, dass mithilfe von Kameras innerhalb von 5 Tagen eine Aufklärung möglich wurde. Wäre es ohne Kameras je dazu gekommen?

Wie weit die Videoüberwachung vorgedrungen ist, zeigt der kleine englische Vorort Newham. Hier ist die Technologie schon soweit ausgereift, dass der Computer aus laufenden Videobildern Gesichter isoliert und sie mit gespeicherten Daten von Kriminellen und Straftätern vergleicht. Doch was passiert wenn die potenziellen Straftäter wissen wo eine Kamera aufgebaut ist? Das Verbrechen wird dadurch nicht eingedämmt sondern eher verdrängt.

<< zurück